23. Mai 2012 · 

airberlin JustFly – Ist der neue Billigtarif wirklich zu empfehlen?

Es gibt neues bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft airberlin: Diesmal ist es eine neue Tarifstruktur. Doch sind die Neuerungen wirklich positiv? Wir haben uns die neuen airberlin-Tarife genauer angeschaut.

Insgesamt gibt es bei airberlin nun drei verschiedene Tarifstufen: JustFly, FlyClassic und FlyFlex.

FlyClassic – der bisherige Normaltarif

Bei FlyClassic handelt es sich um den bisherigen airberlin-Normaltarif mit allen bekannten Zusatzleistungen wie ein Check-In am Schalter, 23 kg Freigepäck und die Möglichkeit zur Sitzplatzwahl am Check-In. Die Ticketpreise starten jetzt je nach Strecke ab 49 Euro pro Weg.

FlyFlex – voll umbuchbar, aber teuer

FlyFlex stellt den ebenfalls schon vorhandenen flexiblen airberlin-Flugtarif dar, der z.B. jederzeit eine kostenlose Umbuchung und mehr Freigepäck ermöglicht. Hier liegt der Einstiegspreis bei 99 Euro pro Weg.

JustFly – noch restriktiver als Ryanair

Die größte Neuerung ist der neue „Billigtarif“ von airberlin unter dem Namen JustFly. Hier hat man sich von den bekannten Ryanair-Leistungen inspirieren lassen und dabei die Einschränkungen für den Fluggast sogar noch übertroffen.

Ticketpreis: Zuerst das Positive. Der Ticketpreis für den JustFly-Tarif startet bei 39 Euro pro Weg, allerdings müssen zwingend Hin- und Rückflug zusammen gebucht werden. One-Way-Tickets gibt es von airberlin bei JustFly nicht.

Eingechecktes Gepäck: Wie schon bei Ryanair & Co. bekannt ist bei JustFly kein eingechecktes Gepäck inklusive. Wer ein JustFly-Ticket gebucht hat und dennoch Gepäck aufgeben möchte, der muss am Flughafen 15 Euro für ein maximal 23 kg schweres Gepäckstück zahlen.

Check-In: Verpflichtend ist außerdem der Online-Checkin oder der Mobile-Checkin per Smartphone. Wer am Flughafen ohne Bordkarte aufkreuzt, muss am airberlin-Schalter stolze 15 Euro für das Ausdrucken der Bordkarte auf den Tisch legen. Auch die Nutzung der Check In-Automaten ist nicht kostenlos möglich. Beim Einchecken wird euch außerdem ein beliebiger Sitzplatz zugewiesen, ohne dass ihr selbst den Platz auswählen oder Wünsche äußern könnt.

Handgepäck: Nun aber zum größten Haken. Im JustFly-Tarif kann lediglich ein maximal 6 kg schweres Handgepäckstück mitgenommen werden. Damit eignet sich der Tarif kaum für längere Trips, da die meisten Handgepäcktrolleys bereits leer ein Gewicht von 2-3 kg besitzen. Um sicherzustellen, dass ihr die 6 kg nicht überschreitet, müsst ihr euer Handgepäck außerdem bis spätestens eine Stunde vor Abflug am airberlin-Schalter wiegen lassen. Wer das verpasst, darf laut Aussage von airberlin am Abfluggate nicht einsteigen. Falls airberlin diese unkomfortable Vorgehensweise wirklich durchsetzt, wird es sicherlich regelmäßig zu Tumulten an den Boarding Gates führen.

Fazit: JustFly nicht wirklich brauchbar

Das Fazit der neuen airberlin-Tarife ist trotz des günstigen Einstiegspreis von 39 Euro pro Weg, dass der JustFly-Tarif für den Normalreisenden kaum brauchbar ist. Mit nur 6 kg Handgepäcklimit und einem komplizierten Abwiege-Prozess, der Fliegen noch komplizierter macht als das Tarif-Vorbild Ryanair es vorlebt. Darüber täuscht auch nicht hinweg, dass man auch als „JustFly“-Kunde noch ein kostenloses Getränk und einen Snack an Bord bekommt.

Wir empfehlen daher, den JustFly-Tarif unbedingt zu vermeiden und für den bisherigen airberlin-Komfort lieber den FlyClassic-Tarif zu wählen.