20. Mai 2018 · 

Mietwagen Checkliste: Worauf ihr bei eurer Mietwagen-Buchung achten müsst (Versicherung, Kaution etc.)

Mietwagen

Buchung: Was ist der Unterschied zwischen Vermieter, Broker und Vergleichsportal

Über Vergleichsportale wie MietwagenCheck, Happycar oder billiger-mietwagen.de könnt ihr euch auf die Suche nach einem günstigen Mietwagen für euren Urlaub machen. Das Vergleichsportal tritt dabei nur als Vermittler auf. Selbst wenn ihr auf der Seite des Vergleichsportal eure Buchungsdaten eintragt, geht ihr euren Vertrag nicht mit dem Vergleichsportal sondern mit einem Broker oder direkt mit dem Vermieter ein.

Zu den bekannten Mietwagen-Brokern zählen z.B. CarDelMar, Auto Europe oder Sunnycars. Diese bieten Sondertarife bei vielen Autovermietungen an. Teilweise erfahrt ihr auch erst nach der Buchung den Namen des tatsächlichen Verleiher. Der Mietpreis wird bei Broker-Buchungen direkt nach der Buchung vom Broker eurem Konto oder eurer Kreditkarte belastet. Bei der Abholung des Mietwagens am Schalter sind in solchen Fällen nur noch die vereinbarten Extra-Kosten fällig. Den Mietpreis selbst rechnet die Autovermietung intern mit dem Broker ab.

Der Vermieter eines Mietwagens ist das Unternehmen, das mit euch letztendlich den Mietvertrag abschließt und euch den Mietwagen zur Verfügung stellt (z.B. Europcar oder SIXT). Auch die Schalter am Flughafen sind mit dem Namen des Vermieters ausgeschildert. Aber natürlich könnt ihr auch direkt beim Vermieter buchen – auch wenn dies in vielen Urlaubsregionen die teuerste Alternative ist.

Voll-Voll-Tankregelungen fast immer die bessere Wahl

Vor allem in Urlaubsregionen habt ihr bei vielen Autovermietungen die Wahl zwischen einer Voll-Voll-Tankregelung und einer Voll-Leer-Tankregelung.

Bei der zweiten Variante kauft ihr dem Autovermieter bei der Abholung die erste Tankfüllung ab und könnt den Wagen dann leer zurückbringen. Daran verdient aber nur der Autovermieter. Denn die zugrunde gelegten Spritpreise sind meist deutlich über den lokalen Tankstellen-Preisen und nicht selten wird außerdem noch eine Servicegebühr von bis zu 30 Euro für das Auftanken berechnet.

Unser Tipp daher: Achtet bei der Buchung darauf, unbedingt mit einer Voll-Voll-Tankregelung zu buchen – nur so entgeht ihr einer möglichen Abzocke am Schalter. Die Tankregelung findet ihr immer in den Mietbedingungen.

Broker-Buchungen häufig am günstigsten – und oft kostenfrei stornierbar

Mietwagen-Broker haben häufig Zugriff auf Sondertarife und spezielle Rabatte. Damit erreicht die Autovermietung vor allem die Kunden, die keinen speziellen Vermieter bevorzugen und kann sich so preislich günstiger positionieren als bei der Direktbuchung.

Für den Anmieter selbst entstehen dadurch keine Nachteile – ganz im Gegenteil:

Bei der Buchung über die meisten Vergleichsportale und Broker können Mietwagenbuchungen bis 24 Stunden vor Anmietung vollkommen kostenlos storniert werden. Bereits berechnet Beträge werden dabei umgehend zurückerstattet.

Damit eignen sich Buchungen über Mietwagenbroker und Vergleichsportale vor allem auch dann, wenn ihr auf fallende Preise hofft oder bei der Wahl des Mietwagens oder Vermieters noch nicht 100%ig sicher seid.

Auch gibt es bei Brokern und Vergleichsportalen häufig Gutscheinaktionen, die den Preis noch einmal drücken. Dabei wird der Gutscheinbetrag meist nach Antritt der Reise direkt vom Broker oder Vergleichsportal als Rückvergütung gezahlt.

Achtung bei Shuttle-Anbietern

Gerade bei der Anmietung am Flughafen tummeln sich in den Listen der Vergleichsportale und Broker auch viele Shuttle-Anbieter. Dabei handelt es sich um Autovermietungen die keine Schalter und Mietwagen direkt am Flughafen bereithalten. Stattdessen wird man zuerst mit einem Shuttle-Service zum Mietwagengelände in der Umgebung gefahren.

Das ist grundsätzlich kein Problem – allerdings solltet ihr euch über den zusätzlichen Zeitaufwand bewusst sein. Es dauert i.d.R. deutlich länger bis ihr nach eurer Ankunft im Mietwagen sitzt. Auch bei der Rückgabe müsst ihr zuerst zur Verleihstation fahren und euch dann mit dem Shuttle zum Flughafen bringen lassen. Dies kann je nach Anbieter und Ort schnell 30 bis 60 Minuten zusätzlich kosten. Bei nur geringen Preisunterschieden ist daher immer ein Anbieter zu bevorzugen, der eine Station direkt auf dem Flughafengelände besitzt.

Welche Versicherung benötige ich?

Wichtig sind in erster Linie zwei Versicherungen, die als Basisausstattung bei nahezu allen Anbietern bereits inklusive sind:

Haftpflichtversicherung: Sie schützt euch vor Schäden, die ihr mit eurem Mietwagen anderen zufügt. In Europa gibt es dazu hohe gesetzliche Pflichtsummen, so dass bereits mit der Basisversicherung kein Risiko mehr eingeht. In den USA sind die Pflichtsummern je nach Bundesstaat relativ niedrig. Achtet in solchen Fällen auf eine erweiterte Haftungsreduzierung von mindestens 1 Million US-Dollar.

Vollkaskoversicherung: Damit werden Schäden am angemieteten Wagen abgedeckt oder auch der Diebstahl des Mietwagens. In fast allen Buchungen ist auch die Vollkasko-Versicherung bereits im Preis enthalten. Allerdings wird zumeist eine Selbstbeteiligung fällig. Im Schadensfalls haftet ihr bis zu dieser Summe selbst. Damit ihr kein Risiko eingeht solltet ihr den nächsten Punkt beachten.

Keine Überraschungen: 0 Euro Selbstbeteiligung ist Pflicht

Für einen entspannten Urlaub empfehlen wir euch, grundsätzlich das Risiko einer anfallenden Selbstbeteiligung zu vermeiden. So seid ihr auf der sicheren Seite, egal ob ihr selbst eine Schramme an euren Mietwagen gefahren habt oder bei der Übergabe ein Vorschaden übersehen wurde. Nicht selten wird bei der Übernahme des Wagens im dunklen Flughafen-Parkhaus ein Kratzer oder eine Macke übersehen, was schnell zu einem teuren Vergnügen werden kann.

Selbstbeteiligung ausschließen: Über Vermieter, Broker oder eigene Versicherung

Ihr habt drei Möglichkeiten, das Risiko von Schadenskosten zu verhindern:

Über die Autovermietung: Die komfortabelste Variante. Hier wird bei der Rückgabe des Mietwagens zumeist nicht einmal der Zustand des Wagens protokolliert. Ihr fahrt auf den Hof, gebt die Schlüssel ab und das war’s auch schon.

Allerdings lassen sich die Autovermietungen dieses Rundum-Sorglos-Paket teuer bezahlen. Aufpreise von bis zu 30 Euro pro Tag (!) am Mietwagenschalter sind keine Seltenheit. Daher gibt es inzwischen auch die Möglichkeit die Selbstbeteiligung separat abzusichern.

Über den Broker: Bei vielen Brokern oder Vergleichsportalen könnt ihr auswählen, dass ihr ohne Selbstbeteiligung buchen möchtet. In der Regel läuft dies so ab, dass die Buchung bei der gewählten Autovermietung ganz normal mit Selbstbeteiligung erfolgt. Sollte euch während eurer Reise ein Schaden entstehen, wird euch dieser auch von der Autovermietung berechnet und in der Regel mit der Kaution verrechnet. Diesen Betrag könnt ihr euch aber anschließend gegen Einreichen der jeweiligen Belege vom Broker erstatten lassen. Ihr müsst allerdings für die Dauer der Bearbeitung in Vorleistung gehen.

Über eine eigene Leihwagenversicherung: Natürlich lassen sich auch die Broker für den Service der Rückerstattung der Selbstbeteiligung bezahlen. Noch günstiger ist es in Regel über spezielle Selbstbeteiligungs-Versicherungen, z.B. von leihwagenversicherung.de. Dort könnt ihr z.B. innerhalb Europas schon für 6,99 Euro pro Tag oder 69,99 Euro pro Jahr eure Selbstbeteiligung absichern. Im Schadensfall einfach die Belege an die Versicherung senden und die vom Autovermieter berechneten Beträge werden euch zurückerstattet.

Insbesondere die Jahresversicherung lohnt sich, wenn ihr regelmäßig Mietwagen anmietet. Details findet ihr auch in unserem separaten Artikel zur Selbstbeteiligungs-Versicherung.

Abholung: Kreditkarte für Kaution nicht vergessen

Fast immer müsst ihr bei der Anmietung eines Mietwagens eine Kaution hinterlegen. Dazu wird ein bestimmter Betrag auf eurer Kreditkarte geblockt und nach der Rückgabe des Wagens wieder freigegeben.

Die Höhe der Kaution findet ihr in den Mietbedingungen. Bei einem Kleinwagen müsst ihr mit 700 – 1.500 Euro rechnen. Achtet also darauf, dass euer Verfügungsrahmen auf der Kreditkarte diesen Betrag hergibt.

Außerdem wichtig: Die Kreditkarte muss auf die Person ausgestellt worden sein, die auch den Mietvertrag unterschreibt. Eigentlich immer akzeptiert werden dabei Kreditkarten von MasterCard und VISA, seltener auch American Express. Deutsche Girocards („EC-Karten“) werden fast nie akzeptiert. Achtet im Zweifelsfall auf die Anforderungen in den Mietbedingungen oder fragt vorher beim Broker oder Vermieter nach.

Ihr habt noch keine Kreditkarte? Wie wäre es z.B. mit der vollkommen kostenlosen VISA-Karte der Deutschen Kreditbank?

Abholung: Keine Zusatzversicherungen aufquatschen lassen

Das Personal am Mietwagenschalter ist vor allem auf eine Sache geschult: Das Verkaufen von Zusatzversicherungen. Lasst euch darauf nicht ein!

Besonders wenn die Selbstbeteiligung nicht bei der Autovermietung selbst sondern über einen Broker oder eine Drittversicherung (z.B. von leihwagenversicherung.de) versichert ist, berichten die Mitarbeiter gerne von Schreckensszenarien, welche Zusatzkosten auf euch zukommen.

Lehnt alle Zusatzversicherungen ab. Wenn ihr eine Versicherung zur Rückerstattung der Selbstbeteiligung habt (entweder vom Broker oder einer separaten Versicherung) seid ihr bereits auf der sicheren Seite, was Schäden an eurem Mietwagen betrifft. Das einzige Risiko liegt darin, dass ihr den Schadensbetrag vorstrecken müsst, bis euch der Broker oder die Versicherung den Betrag erstattet hat. Doch dafür habt ihr in der Regel den Verfügungsrahmen auf eurer Kreditkarte.

Auch gerne verkaufte Insassenunfall- oder Gepäckversicherungen sind im Praxisfall meist nutzlos. Der hohe Aufpreis lohnt sich nur selten.

Auf geht’s – jetzt euren Mietwagen buchen

Jetzt seid ihr bestens informiert über die kleinen und großen Fallstricke bei der Buchung eines Mietwagens für euren Urlaub.

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Günstige Versicherung zum Ausschluss der Selbstbeteiligung: